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Buchempfehlungen zum Thema "Tiere als fühlende Wesen"


(Alle Texte, falls nichts anderes vermerkt, Auszüge vom Klappentext der Bücher)

"Manifest für die Tiere" - Corine Pelluchon, C.H. Beck


Corine Pelluchon ist Professorin für Philosophie an der Universität Paris-Est Marne-la-Vellée. Sie beschäftigt sich vor allem mit Moralphilosophie, politischer Philosophie und Fragen der angewandten Ethik in den Bereichen Bio-, Umwelt- und Tierethik. 2020 erhielt sie für ihre philosophische Gegenwartsdiagnostik den Günther Anders-Preis für kritisches Denken. In diesem besonders inspirierenden Büchlein zieht Pelluchon Parallelen zum politischen Kampf für die Abschaffung der Sklaverei. Sie gibt uns Einsichten und konkrete Vorschläge an die Hand für den Übergang zu einer gerechteren Gesellschaft, die die Interessen von Mensch und Tier gleichermaßen berücksichtigt. Ein gleich wichtiges Buch von ihr ist bei wbg (Wissen-Bildung-Gemeinschaft) erschienen und trägt den Titel: "Wovon wir leben", eine Philosophie der Ernährung und der Umwelt.

"Homo Deus - Eine Geschichte von Morgen" - Yuval Noah Harari, C.H. Beck


Es mag seltsam erscheinen, dass wir hier dieses Buch empfehlen. Es ist die Fortsetzung des Bestsellers "Eine kurze Geschichte der Menschheit", in der dieser Autor erklärt, wie wir Menschen diesen Planeten so erfolgreich erobern konnten. Mit "Homo Deus" versucht er von den heutigen Zuständen aus einen Blick in die Zukunft zu werfen. Beim Lesen dieses Buches ist in mir der Entschluss entstanden, es hier bei unseren Büchern zum Thema "Animal Compassion" dringend zu empfehlen. Dieses Buch passt unter anderem perfekt zu unserer gerade im November 2017 begonnen Reihe "Tier.Mensch.Gesellschaft". Am Ende der gerade nicht kurzen Einleitung im Buch steht folgendes als Vorschau auf den ersten Teil: ". [Dieser erste Teil] wirft einen Blick auf das Verhältnis zwischen Homo sapiens und anderen Tieren und versucht zu begreifen, was unsere Spezies so besonders macht. Manche Leser mögen sich fragen, warum Tiere in einem Buch über die Zukunft so viel Beachtung erfahren. Meiner Ansicht nach kann man über Wesen und Zukunft der Menschheit nicht ernsthaft diskutieren, ohne mit unseren Mitgeschöpfen zu beginnen" (Zitat Ende).
Das Buch ist keine leichte Kost, aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen so inspirierend umfassenden Zugang zum Thema "wohin sollen, werden und wollen wir gehen" gelesen habe - ganz im Verständnis von "Tier.Mensch.Gesellschaft"

Gerhard Weissgrab

"Persönlichkeitsrechte für Tiere" - Karsten Brensing, Herder


In den grundlegenden Fähigkeiten, die uns Menschen zu Personen machen, steht uns eine ganze Reihe von Tieren in nichts nach. Die Frage ist: Berechtigen diese Fähigkeiten zu einer Sonderstellung? Und was genau gibt uns das Recht, eine Sonderstellung einnehmen zu wollen? Die Menschheit steht vor einer tiefgreifenden Zäsur ihrer ethischen und moralischen Grenzen. Kasten Brensing erzählt, auf welcher Grundlage, und warum sich diese Revolution jetzt vollziehen muss. Er ist Meeresbiologe und Verhaltensforscher und arbeitet auch für die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDC. Eckart von Hirschhausen zu diesem Buch: "Je mehr wir über Tiere lernen, desto weniger können wir uns über sie erheben. Tiere haben menschliche Eigenschaften - und deshalb sollten wir uns ihnen gegenüber auch nicht verhalten wie die Tiere!"

"Die Würde des Tieres ist unantastbar" - Kurt Remele, Butzon & Bercker


Bilder von Tierfabriken, Tierversuchen und der Ausrottung ganzer Arten, haben eine neue Diskussion über die Würde der Tiere entfacht. Wie stehen die christlichen Kirchen dazu? Ist christliche Ethik nach wie vor durch einen arroganten Anthropozentrismus gekennzeichnet? Sonntagspredigten rufen gerne zur Schöpfungsverantwortung auf, doch auf den Sonntagsbraten - meist aus Tierfabriken - will keiner verzichten. Kurt Remele ist Professor und Doktor der Theologie, er lehrt Ethik und christliche Gesellschaftslehre an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, er ist Gastprofessor an mehreren Universitäten in den USA, sowie Fellow des Oxford Centre for Animal Ethics. Er stellt in diesem Buch die unterschiedlichen tierethischen Positionen auf den Prüfstand und entwickelt daraus eine zeitgemäße christliche Tierethik.
Nachdem unser Kulturkreis ursächlich sehr christlich geprägt ist, ist ein Blick auf unser Verhalten den Tieren gegenüber aus der christlichen Perspektive sehr aufschlussreich. Prof. Remele hat einen unbestechlichen und klaren Blick auf die Fakten und zeigt uns damit die Grundursachen auf, an denen wir unsere Arbeit für die richtige Beziehung zum Tier beginnen müssen. Ein sehr wichtiges Buch, wahrlich nicht nur für Christen, sondern für alle Menschen!

"Die Wegwerfkuh" - Tanja Busse, Blessing


Wie unsere Landwirtschaft Tiere verheizt, Bauern ruiniert, Ressourcen verschwendet und was wir dagegen tun können.
Der Strukturwandel der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten verlief nach Prinzipien der Industrie: Intensivierung, Technisierung, Spezialisierung und Standardisierung. Ein Ergebnis dieser Entwicklung ist, dass Höfe sterben. Nur große landwirtschaftliche Betriebe werden in Zukunft noch konkurrenzfähig sein, so lautet die Prognose. In der Tierhaltung führt der Prozess zu schockierenden Zuständen. Es wird z.B. das Leben männlicher Küken sofort nach dem Schlüpfen vernichtet und das läuft in der Agrarindustrie als "Kollateralschaden".
Tanja Busse wuchs auf einem Bauernhof auf und ist eine der gefragtesten Expertinnen zu den Themen Ernährung, Landwirtschaft und Konsum in den deutschen Medien. Dieses Buch sollte eine Pflichtlektüre vor jedem Lebensmitteleinkauf sein!

"Texte zur Tierethik" - Herausgegeben von Ursula Wolf, Reclam


Dieser Band ist ein ausgezeichnetes Informations- und Nachschlagewerk zu allen Themen über den Umgang mit Tieren.
Er bietet einen repräsentativen Überblick über die gegenwärtige philosophische Debatte um die moralisch angemessene Behandlung von Tieren. Gegliedert ist er in zwei Teile: In einem moraltheoretischen Teil untersuchen ausgewiesene Fachleute entsprechende ethische Theorien. In einem Anwendungsteil geht es darum, was Leid für Tiere überhaupt bedeuten könnte, ob man Tiere töten darf und ob ihr Leben einen Wert hat. Eine große Zahl von Autorinnen und Autoren macht diesen handlichen Band zu einem unverzichtbaren Begleiter und Inspirationswerk auf dem Weg zu einem neuen Verständnis der Tiere als fühlende Wesen!

"Plädoyer für die Tiere" - Matthieu Ricard, Nymphenburger Verlag


"Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu", diese goldene Regel der praktischen Ethik wendet Ricard auf die Tiere an.
Für Buddhisten sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Tiere fühlende Wesen sind, die wie wir ihrer Natur entsprechend leben, Leid vermeiden und das ihnen gemäße Glück erfahren wollen. Warum sie massenhaft von uns Menschen für unsere Zwecke versklavt, benutzt, gequält und getötet werden, und wie wir Menschen das philosophisch, wirtschaftlich und ethisch rechtfertigen, erfahren wir in diesem informativen und gut zu lesenden Buch. Ricard spart nicht mit drastischen Schilderungen, die dem Leser einmal mehr vor Augen führen, wie zwiespältig das menschliche Verhältnis zu seinen tierischen Verwandten ist. Fragt man uns, ob wir Tiere lieben, antwortet eine überwältigende Mehrheit mit Ja, was uns aber nicht davon abhält, die Augen zu verschließen vor dem ungeheuren Ausmaß an Leid, das Tieren von Menschen zugefügt wird (Massentierhaltung, industrielle Tötung in Schlachthöfen, industrielle Fischerei etc). Der Autor argumentiert vor allem mit der Kontinuität der Evolution: Auch Menschen sind nur etwas höher entwickelte Tiere, weshalb es eigentlich unsere Pflicht ist, die Schwächeren zu schützen, statt sie auszubeuten und als empfindungslose Lieferanten von Fleisch, Fell und Vergnügen (Stierkampf, Sportangeln, Jagd) zu benutzen.
Das Buch ermöglicht, zu überprüfen, wo wir mitverantwortlich sind an dem großen Leid, das den Tieren zugefügt wird, und es appelliert an unsere Einsicht, und die fordert zu entsprechenden Änderungen unserer Lebensgewohnheiten auf. (Text: Andrea Liebers)

"Der Mensch, der Bonobo und die zehn Gebote" - Frans de Waal, Klett-Cotta


Woher kommt die Moral? Wie hilft sie uns dabei, richtig zu handeln? Der weltbekannte Primatenforscher Frans de Waal beantwortet Fragen rund um die Moral und Religion mit Blick auf Primaten und andere Tiere, die uns erstaunlich nahestehen: Im gottlosen Universum beobachtet er, wie Menschenaffen gerecht, kooperativ und empathisch handeln. Die Konsequenz: Moral muss älter sein als Religion.
Frans de Waal nimmt uns mit auf eine erfrischende, philosophische Reise, bei der die lange Tradition des Humanismus ebenso zu Wort kommt wie das Sozialverhalten im Tierreich.

"Alles ist Leben" - Theresia Raberberger, Edition Steinrich 2016


"Zum Wohle aller Wesen zu wirken" ist ein im Buddhismus oft abgelegtes Gelübde; doch dass dies das Wohl der Tiere einschließe sollte, wird zumindest im alltäglichen Konsum auch von Buddhisten häufig vergessen. Für die Franziskanernonne, Zen-Priesterin und Tierschützerin Theresia Raberberger war diese umfassende Sicht ("alle Wesen") ein entscheidender Faktor, um sich dem Buddhismus zuzuwenden, sah sie dieses Umfassende zwar bei ihrem Ordensgründer, dem heiligen Franz von Assisi, eingelöst, doch ansonsten eher zugunsten der Gott zugesprochenen Setzung, der Mensch solle sich die Erde und alle nicht menschlichen Geschöpfe untertan machen, verdrängt. Für sie war dies, neben ihrer Suche nach einer universellen Spiritualität, der Grund, sich dem Zen zuzuwenden. In ihren Gesprächen mit Ursula Richards beschreibt sie zentrale Stationen ihres Lebens - von ihrem Wunsch, Nonne zu werden, über ihre Arbeit in Heimen und in einer Notunterkunft für Drogenabhängige bis hin zu ihrer Begegnung mit dem Zen-Meister Vanja Palmers - wie sie ein Freund und Beschützer der Tiere -, der ihr ermöglichte, die Tierschutzstelle am Felsentor in der Schweiz aufzubauen und zu leiten.
Alles ist leben zeigt den Lebensweg einer ungewöhnlichen, mutigen Frau und veranschaulicht, was die fortwährende Gegenwärtigkeit der Tiere uns lehren und wie heilsam der Kontakt zu ihnen sein kann. Durch die Schilderung der Gemeinschaft der Tiere dort und einzelner Lebensläufe und Schicksale rücken uns diese Wesen auch als Individuen näher und das "Wohl aller Lebewesen" wird uns ein tieferes Anliegen. (Anna Pesch)

"Ernährung und Bewusstsein" von Dr. Will Tuttle, ISBN 978-3-86191-053-4


Ernährung und Bewusstsein ist ein Buch von Dr. Will Tuttle, das sich mit den Auswirkungen unserer Ernährungsweise auf die Welt befasst. Das Original ist 2005 unter dem Titel The World Peace Diet erschienen. Die deutsche Übersetzung wurde 2014 im Crotona-Verlag veröffentlicht.
Dr. Will Tuttle stellt die Ernährungsgewohnheiten der Menschheit so radikal auf den Prüfstand, wie es vor ihm wohl niemand getan hat. Er zeigt auf, dass Essen nicht nur einen der intimsten Vorgänge des menschlichen Lebens darstellt, sondern zugleich auch einen der einflussreichsten. Du bist, was Du isst! Und was Du isst, hat ungeheuren Einfluss auf die gesamte Erde.
Die Ernährung des Menschen hat entscheidenden Einfluss auf die spirituelle Gesundheit des Einzelnen und auf die soziale Ordnung des großen Organismus Erde. Tuttle belegt auf faszinierende Weise, dass die globale Krise nur eine einzige Quelle hat: Jedes einzelne Individuum! Daher liegt der Schlüssel zur Lösung des gesamten Problemkomplexes im Bewusstsein des Einzelnen.
Das Außergewöhnliche dieses bahnbrechenden Werkes liegt in der Tatsache, dass Tuttle immer wieder weite Bögen spannt - von der religiösen Verankerung von Speisegeboten zur modernen Massentierhaltung. Von der Missachtung der Rechte der Tiere zur falschen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen. Doch immer steht als entscheidende Handlungsinstanz im Mittelpunkt - der MENSCH.
Ein aufrüttelndes Werk, das geradezu eine Pflichtlektüre für jeden darstellt, der sich bewusst ernähren möchte!